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Heefahre
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Tage werden kürzer. Die Alpweiden
sind
«abgetzt» (abgegrast). Es ist an der Zeit, das Vieh ins Tal zu treiben. Da die
Temperaturen
nicht mehr so warm sind, müssen die Sennen nicht schon vor Tages-
anbruch losziehen. Sie treffen
sich mit «Gäsbueb», «Gäsmeedl» und dem
Bauer
samt «Bläss» (Appenzellerhund) am Morgen
auf der Alp und stärken sich mit einer
üppigen «Rohmzonne» (Gericht aus eingedicktem Rahm),
bevor das Vieh zum
«Heefahre» zusammengetrieben wird. Oft ist es im Frühherbst schon neblig.
Wenn
das Datum für die Alpabfahrt einmal festgelegt ist, wird
gefahren, ganz gleich, ob es
regnet
oder schneit.
Ein letztes Mal stehen die Sennen vor der Hütte zusammen; ihr Singen und Zauren
geht zu Herzen.
Auf dem ersten, meist steilen Stück des Weges tragen die
Sennen
die schweren Senntumschellen.
Im Gleichschritt lassen sie die harmonisch
abgestimmten Schellen ertönen. Wenn sich der
Alpabzug über lange Stunden
heimwärts bewegt, sind der Schellenklang und das Zauren bis weit
ins Tal hinein
zu hören.
Bei Gasthäusern am Weg wird «usekhäbed» und die Sennen bekommen
einen Schluck Wein
zur Stärkung. Ein bisschen Wehmut macht sich breit.
Der Alpabtrieb kündigt den Herbst an.
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