Funkensonntag - www.brauchtum-appenzell.ch

Brauchtum Appenzell
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Funkensonntag

Funkesonntig
Am vierten Sonntag in der Fastenzeit wird auf gut sichtbaren Plätzen um die Innerrhoder
Dörfer der Winter mit riesigen Funken vertrieben. Schon lange vorher haben Kinder
begonnen, Christbäume, Äste und Stauden zu sammeln, um sie in der Vorwoche des
Funkensonntags zu riesigen und teils kunstvoll gebauten Feuerstössen aufzuschichten.
Zuoberst auf den Haufen kommt die mit Feuerwerk geladene «Funkebaabe»
(Funkenpuppe) zu stehen. Sie symbolisiert den Winter, der mit Flammen und Getöse
vertrieben werden soll.
Am eindrücklichsten wird der Brauch im «Ried», dem ehemaligen Armenviertel von
Appenzell, gepflegt. Oberhalb des Kantonshauptorts, in der Nähe des Gasthofs
Freudenberg, wird der Holzstoss von Kindern und Jugendlichen im Anschluss an einen
grossen Fackelzug und unter lautem Skandieren des Rufes «Ried lebede hoch, dreimal
hoch!»in Brand gesteckt. Der riesige Funken ist weitherum zu sehen, nach vielen
Stunden erst fällt er glühend in sich zusammen. Die Bevölkerung feiert derweil
ausgelassen den Beginn des Frühlings. In manchem Kindermund glimmt nach alter
Tradition zum ersten Mal eine Zigarette oder «e Chrommi» (krumme Zigarre).
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