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Räuchle
An Weihnachten steht in den meisten Innerrhoder Stuben ein reich geschmückter
Christbaum, darunter das «Chreppeli». Viele Familien stellen in der Adventszeit auch
einen
«Chlausezüüg» auf. An einer hölzernen Pyramide werden «Chlausebickli»
präsentiert
– Honiglebkuchen mit handgemalten Zuckerbildern. Dazwischen stecken
rotbackige Äpfel und
hängen kleine Salz- oder Zuckerteigbildchen, die «Deviisli».
Auf den «Chlausebickli» sind Tiere,
Weihnachtsmotive oder Szenen aus dem
bäuerlichen
Alltag nach alten Vorlagen dargestellt.
Ursprünglich wurde die Pyramide
aus Zopfgebäck gebildet, das auf dem Napf, einer Holzschüssel,
gefüllt mit Nüssen
und gedörrten
Birnen, aufgetürmt wurde.
Am Heiligabend, am «Altjahrabend» (Silvester) und am Abend vor dem Dreikönigstag
wird in vielen
Innerrhoder Familien «gräuchled». In eine alte Pfanne gibt man dafür
nebst glühender Holzkohle
Weihrauch und geweihte «Palmstüdeli». Diese wurden am
Palmsonntag nach Hause gebracht und
früher zum Schutz vor bösen Geistern in den
Herrgottswinkel und in den Estrich gehängt.
Zur Zeit des Einnachtens geht der Vater
mit der qualmenden «Räuchlipfanne», aus der duftender
Rauch wabert, durch alle
Räume des Hauses, durch den Stall und auch um Haus und Gaden.
In der Stube
beten derweil die restlichen Familienmitglieder um Schutz und Segen für Mensch
und Tier in Haus und Stall. Früher galt der kleine Psalter gegen «Öbel ond Oofall»
als passendes
Gebet zum «Räuchle».
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