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Brauchtum Appenzell
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Urnäscher Bloch

Urnäscher Bloch
In ungeraden Jahren wird dieser eigentümliche Brauch von Erwachsenen aus
Urnäsch abgehalten. Am Fasnachtsmontag wird ein Fichtenstamm (das «Bloch»)
auf einem schön geschmückten Wagen durch mehrere Dörfer des Appenzeller
Hinterlands gezogen. Angeführt wird der Zug von berittenen Herolden. Sie künden
ihn mit lauten Hornstössen an.
Gezogen wird das «Bloch» von paarweise gehenden Männern, die durch Kleidung
und Ausrüstung Berufe darstellen, die mit dem Werkstoff Holz zu tun haben:
Holzer, Förster, Zimmerleute, Bauern. Neben oder hinter dem Wagen tappt ein
«gförchiger» Bär, geleitet von einem Bärenführer. Die beiden treiben unterwegs
mit den Schaulustigen allerlei Schabernack. «Kässelibuebe» in Clownkostümen

laufen dem Umzug oft weit voraus und sammeln Geld.
Auf dem «Bloch» steht vorne der Fuhrmann mit einer ellenlangen Zipfelmütze auf
dem Kopf und knallt mit der Peitsche. Hinter den Musikanten sitzt rittlings ein russiger
Schmied und schlägt mit seinem Hammer auf den hell klingenden Amboss. Von Zeit
zu Zeit schiebt er Reisig in die Öffnung des rauchenden Ofens oder er wirft einen
krachenden Schwärmer (Feuerwerkskörper) in die Luft. Den Schluss des Umzuges
bildet hoch zu Ross der Förster. Nach der Rückkehr auf den Urnäscher Dorfplatz
wird das «Bloch» an den Meistbietenden versteigert. Danach vergnügen sich
Teilnehmer und Bevölkerung auf dem Maskenball.

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